3 duftende Geschenkideen für Weihnachten

Weihnachten, die Zeit des Schenkens und der guten Düfte

by Silja / 14. Dezember 2023 / Kulinarik / Natur
Geschenkideen Weihnachten ©Silja Parke – Wilde Möhre Blog



Festliche Aromen zum Verschenken – 3 Duftgeschenke für ein zauberhaftes Weihnachten

Für wohl jeden von uns sind Schenken und gute Düfte fest mit der Weihnachtszeit verbunden. Wenn aus der Weihnachtsbäckerei herrliche Gerüche nach Gewürzen wie Nelken, Zimt, Vanille, Piment oder Kardamom ziehen, ist das Fest nicht mehr weit. Auch der Duft von Weihrauch und Myrrhe, von gebrannten Mandeln, Bratäpfeln und mit Nelken gespickten Orangen machen für mich ganz persönlich den typischen Duft nach Weihnachten aus. Weihnachtsdüfte werden von vielen mit Gemütlichkeit und Behaglichkeit verknüpft. Deswegen können sie unsere Stimmung aufhellen, uns einhüllen und beruhigen. Genau das Richtige, in dieser Zeit, die für viele von uns eher von Hektik geprägt ist und noch dazu das wenige Tageslicht uns zusätzlich müde macht.

Räuchern Silja Parke

EXKURS: Warum Düfte unser Wohlbefinden beeinflussen

Dies hat mit dem limbischen System unseres Gehirns zu tun. Dabei handelt es sich evolutionär gesehen um einen sehr alten Teil unseres Gehirns, mit einer Vielzahl wichtiger Funktionen. Unter anderem werden im limbischen System alle sensorischen Informationen koordiniert und Erinnerungen bewertet. Diese Vorgänge äußern sich in einer emotionalen Antwort und lösen bei uns Gefühle aus. Weihnachtsdüfte sind für viele von uns bereits seit der Kindheit mit positiven Erinnerungen und Emotionen verknüpft.



Gewürze sind purer Luxus

Gewürze sind genießbare Pflanzenteile, wie Früchte, Samen, Blätter, Rinden, Wurzeln, aber auch Säfte, die wegen ihres natürlichen Gehalts an Geschmacks- und Duftstoffen (äth. Öle) als würzende Zutat bei der Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet werden. Aber nicht nur das, sie dienten und dienen darüber hinaus der Haltbarmachung von Lebensmitteln, der Abwehr von Vorratsschädlingen sowie als Heilpflanzen der Gesundheit.

Viele Aromapflanzen werden auch zu Duftstoffen für die Kosmetikherstellung verarbeitet. Gewürze waren einst äußerst kostbare Handelsgüter und wurden auf langen, beschwerlichen, teils riskanten Routen, zunächst auf dem Landweg, später auf Schiffen aus fernen Ländern nach Europa transportiert. Sie waren kostspielig und daher ausschließlich den oberen Gesellschaftsschichten vorbehalten. Unsere beliebtesten Weihnachtsgewürze wie Vanille, Zimt, Nelke, Piment oder Macis sind auch heute noch exotisch und werden aus fernen Ländern zu uns importiert. Auch wenn sie heutzutage leichter, günstiger und für viel mehr Menschen verfügbar sind, sollten wir sie immer noch wie einen Schatz behandeln. Dass kostbare Gewürze von uns mit Selbstverständlichkeit verwendet und in großen Mengen für industriell verarbeitete Produkte, wie Lebkuchen, Vanilleeis oder Zimtsterne benötigt werden, hat auch eine Kehrseite. Denn unser Hunger nach aromatischen Gewürzen sorgt anderswo zum Teil zu Ausbeutung, Kinderarbeit, Umweltzerstörung, Wilderei und zu Gewalt, denn das Ganze ist ein Riesengeschäft. Wer sich selbst mit Pflanzen und Kräutern beschäftigt, weiß welch großer Aufwand einem nur kleinen Ertrag gegenübersteht, sei es, wenn man die Kräuter selbst großzieht oder sie in der Natur sammeln geht, wo es ohnehin und Gott sei Dank bei uns nur erlaubt ist, kleine Mengen zu entnehmen. Das darf aber nicht dazu führen, dass aufgrund unserer Nachfrage anderswo die Natur ausgeräumt wird. Um einen großen Ertrag zu erzielen, werden große Flächen benötigt. Nicht selten müssen wilde, ursprüngliche und artenreiche Lebensräume dafür weichen. Manche Kräuter und Gewürze stammen auch aus Wildsammlungen, auch hier gibt es schwarze Schafe, die illegal und ohne Genehmigung zu große Mengen entnehmen.

Wintertipp ©Silja Parke – Wilde Möhre

Gewürze sind teuer

Teilweise ist die Gewinnung der Gewürze auch sehr mühsam, wie beispielsweise von Vanille in Madagaskar, wo ein Großteil der Vanilleproduktion weltweit stattfindet. Die Vanille ist eines der teuersten Gewürze der Welt und hat ihren Ursprung eigentlich in Mittelamerika. Doch seit etwa 150 Jahren, wird sie in Madagaskar angebaut. Da es hier an natürlichen Bestäubern fehlt, die auf diese Orchidee spezialisiert sind, muss jede einzelne Blüte von Hand bestäubt werden. Hierfür bleiben nur wenige Stunden Zeit, denn die Blüten der Vanillepflanze sind jeden Tag nur eine kurze Zeit geöffnet. Bei der sogenannten Vanilleschote handelt es sich um die fermentierte Kapselfrucht dieser Orchidee. Der Fermentationsprozess ist recht komplex. Am Ende steht dann natürlich noch der Weg in die Laden- und Küchenregale, der aktuell noch mit dem Ausstoß von klimaschädlichem CO2 verbunden ist.

Nun möchte ich euch die Adventzeit und das Weihnachtsfest nicht verderben und mit meinem Beitrag auch nicht dafür werben auf exotische Gewürze zu verzichten. Im Gegenteil, sie ermöglichen vielen Menschen ein Einkommen und eine Existenzgrundlage und sind, wenn sie von guter Qualität sind, sehr gesund. Ich habe gleich noch ein paar Weihnachtsgewürzrezepte, in denen u.a. Vanille eine Rolle spielt, für euch parat.

Gewürze als Kostbarkeit genießen!

Vielmehr möchte ich dazu anregen, die Gewürze wirklich als Kostbarkeiten zu verstehen und sie mit Dankbarkeit und Wertschätzung zu verwenden. Wenn wir die Gewürze nicht als selbstverständlich nehmen und uns bewusst machen, was es alles braucht, damit sie den Weg in unsere Küchen finden, können wir sie als Luxus begreifen, den wir uns selbst gönnen oder mit dem wir als kleines Geschenk anderen unsere Aufmerksamkeit und Wertschätzung erweisen. Wer es sich leisten kann, tut gut daran, auf Bioqualität und Fairtrade-Produkte zu setzen und sich mit der Herkunft seiner Gewürze auseinanderzusetzen. Auch der bewusste Umgang mit industriell verarbeiteten Produkten kann einen Beitrag leisten. Wer Dinge selber macht, hat einen größeren Einfluss auf die verwendeten Ingredienzien, weiß besser was drinnen steckt und entwickelt ein besseres Gespür für ihren Wert.

Granola ©Silja Parke – Wilde Möhre

Habt ihr schon einmal ein selbstgemachtes Granola gegessen? Versucht es doch einmal, ich bin gespannt, was ihr sagt. In diesem Sinne, viel Freude beim Selbermachen!

Und warum schenken wir eigentlich?

Hierfür gibt es viele Gründe. Schenken stärkt vor allem unsere Verbindungen zu anderen Menschen und hilft uns dabei Gemeinschaften aufzubauen. Hierbei geht es nicht um den Geldwert, sondern mehr um das Bedürfnis und den guten Willen, anderen eine Freude zu machen und sich um das Wohl der anderen zu kümmern und zu bemühen. Letztlich freut sich beim Schenken nicht nur der Beschenkte, sondern auch den Schenkenden selbst macht das Schenken erwiesenermaßen glücklich.




Apfel, Nuss und Mandelkern - Was haben sie mit Weihnachten zu tun?

Nicht nur weihnachtliche Gewürze sind fest mit dem Weihnachtsfest verbunden, auch der Apfel ist es. Äpfel sind aus der Weihnachtszeit kaum wegzudenken, als Baumschmuck gehen sie auf das mittelalterliche Paradiesspiel der Kirche zurück, das die Vertreibung aus dem Paradies zeigte. Die Schauspieler pflückten symbolisch die Frucht, die nach zeitgenössischer Vorstellung ein Apfel war, vom immergrünen Baum. Das Paradiesspiel wurde später vom Krippenspiel abgelöst. Das Grün des Baumes symbolisiert noch heute Hoffnung, der Apfel steht für das Paradies und die Liebe Gottes zu den Menschen. Äpfel stehen symbolisch aber auch für Fruchtbarkeit und die Farbe Rot für das Leben. Später wurde der geschmückte Baum zunächst vom Bürgertum und dann auch von der Landbevölkerung übernommen. Neben Äpfeln war er reich behängt mit Nüssen und süßen Leckereien.

Äpfel ©Silja Parke – Wilde Möhre

EXKURS: Der Gesundheitsaspekt von Äpfeln

Äpfel, insbesondere alte Apfelsorten gelten als sehr gesund. Sie enthalten neben wertvollen Vitaminen und Vitalstoffen sekundäre Pflanzenstoffe, wie Polyphenole, Flavonoide, Carotinoide und Quercetin, die allesamt als Antioxidantien gelten. Äpfel und Apfelsaft sollen u.a. Lungenerkrankungen vorbeugen sowie die Leber, den Darm und das Gehirn schützen. Aus der Weihnachtsküche sind sie kaum wegzudenken, ob als Bratapfel oder pikant im Rotkraut mit Apfelstückchen. Auch eine winterliche Maroni- oder Pastinakensuppe mit Apfel ist eine echte Empfehlung! Oder wie wäre es mit einem feinen Bratpfelgewürz oder einem Bratapfel-Granola? Ein echtes Verwöhnprogramm für den eigenen Gaumen und den von seinen Lieben, aber auch ein wirklich und im wahrsten Sinne des Wortes süßes Weihnachtsgeschenk oder Mitbringsel. So weit so gut, aber wusstet ihr, dass Äpfel sich auch ganz wunderbar für die Gesichts- und Körperpflege eignen? Ja, sie enthalten wertvolle Inhaltstoffe, die unseren Hautstoffwechsel fördern, die Zellen schützen und noch dazu den Feuchtigkeitshaushalt verbessern. Apfelsaft kann pur u.a. als straffendes Gesichtswasser oder fein gerieben und vermischt mit Joghurt und Haferkleie als Gesichtsmaske verwendet werden. Bei mir trifft Apfel auf Vanille und verbindet sich mit weiteren pflegenden Zutaten zu einem pflegenden Lip-Balm.

Vanille, die Königin der Gewürze

Vanille gilt als eines der teuersten Gewürze und wird daher auch oft als „Königin der Gewürze“ bezeichnet.

Vanilleschote ©Silja Parke – Wilde Möhre

Aus der Weihnachtsküche und der Weihnachstbäckerei ist sie nicht wegzudenken. Denkt an Vanillekipferl oder an Bratäpfel mit Vanillesauce. Auch in allen meiner drei Rezepte findet sie Verwendung. Ihr Aroma ist einfach fein und besänftigend. Auf seelischer Ebene wird ihr eine stimmungsaufhellende, nervenstärkende und sogar aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Auf körperlicher Ebene fördert sie die Verdauung und die Gallenproduktion, darüber hinaus hat sie antifungizide Eigenschaften. Für die Haut bringt sie Linderung bei Trockenstress und hilft den Feuchtigkeitshaushalt zu regulieren. Alles in allem also ein super Wintergewürz, dass uns in dieser Zeit ganz wundervoll unterstützt und Wärme und Zuversicht vermittelt.



Meine weihnachtlichen Rezeptideen für euch



1. Bratapfelgewürz-Zucker

Zutaten: 100 g Zucker, 30 g Apfelringe (getrocknet), 2 Stangen Ceylon-Zimt, 2 Vanilleschoten (Inhalt ausschaben), 2-3 Pimentkörner, 5-6 Gewürznelken, 2-3 Kardamomkapseln (nur die Körner), 1 Prise Macis, 1 Prise Salz, 1 dünne Scheibe Ingwer (1g), etwas Tonkabohnenabrieb, Abrieb von 2 Zitronen

So geht’s

  • 50 g Zucker abwiegen, Apfelringe, Ingwer, Abrieb von 1 Zitrone, Salz sowie alle Gewürze, außer Tonkabohne, hinzufügen und im Hochleistungsmixer fein mahlen.
  • Den restlichen Zucker, Abrieb der zweiten Zitrone sowie den Tonkabohnenabrieb hinzufügen und in einem Mörser verreiben.
  • In ein Schraubglas abfüllen, noch 2-3 Stunden geöffnet stehen lassen, dann verschließen. Herrlich, wie das dufet!

Bratapfelgewürz-Zucker ©Silja Parke – Wilde Möhre

Der Zucker eigne sich ganz wunderbar für die Zubereitung von Bratäpfeln, ihr könnt ihn aber auch für zahlreiche andere weihnachtliche Süßspeisen verwenden, beispielsweise für Weihnachtsgebäck, Dessertcremes oder zum Bestäuben von Waffeln oder Crepes, lasst eurer Fantasie freien Lauf.



2. Bratapfel-Granola

Zutaten: 2 säuerliche Äpfel, 300 g Haferflocken, 125 g Mandeln, 125 g Walnüsse, 50 g Sonnenblumenkerne, 100 g Kokosöl oder alternativ High-Oleic*-Sonnenblumenöl, 80 g Honig, 1 TL Ceylon-Zimt, 2 Vanilleschoten (Inhalt ausschaben), 1 daumendickes Stück Ingwer, fein zerkleinert, 1/4 TL Salz, 2 TL Bratapfelzucker, Abrieb von 2 Zitronen, Etwas Tonkabohnenabrieb

*besonders reich an Ölsäure bzw. an einfach ungesättigten Fettsäuren und daher hoch erhitzbar.

So geht’s:

  • Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen
  • Äpfel erst in dünne Scheiben (3-4 mm) schneiden und dann in sehr kleine Stücke
  • Haferflocken, Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne und Apfelstücke in einer Schüssel miteinander vermischen.
  • Kokosöl sanft in einem Topf schmelzen oder alternativ Sonnenblumenöl nehmen. Honig, Zimt, Vanille sowie Salz hinzufügen, gut verrühren und mit den trockenen Zutaten gleichmäßig vermischen.
  • Alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und 30-40 Minuten backen.
  • Das Granola im Ofen immer wieder mit einem Holzlöffel wenden (etwa alle 10 Minuten). Für die letzten 10 Minuten 2 TL Bratapfelzucker unter das Granola mischen und zu Ende backen, bis das Granola schön gebräunt und knusprig ist. Zum Schluss gut aufpassen, da die Zutaten nun schnell verbrennen.
  • Das Granola aus dem Ofen nehmen und auf dem Backpapier abkühlen, bevor es in Vorratsgläser gefüllt wird.

Granola ©Silja Parke – Wilde Möhre

Das Bratapfel-Granola passt herrlich zum Joghurt. Mit Joghurt, warmen Apfelstückchen und crunchigem Bratpfel-Granola könnt ihr sicher bei euren Lieben punkten!



3. Apfel-Vanilla-Lipbalm

Zutaten: 1 Apfel, 1 Stange Ceylon-Zimt, 1 Vanileschote, 100 ml Mandel- oder High Oleic Sonnenblumenöl, 5 g Kokosöl, 15 g Kakaobutter, 10 g Bienenwachs, Auf Wunsch 6 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl oder/und ½ TL Honig

So geht’s:

  • Den Apfel fein reiben, die Zimtstange zerkleinern und die Vanilleschote auskratzen. Alles mit dem Öl übergießen und im Wasserbad sanft für 1 Stunde ausziehen.
  • Abseihen, Kokosöl, Kakobutter und Bienenwachs hinzufügen und im Wasserbad sanft schmelzen.
  • Lauwarm abkühlen lassen und auf Wunsch das Sanddornfruchtfleischöl und/oder Honig unterrühren.
  • In Tiegel oder Lippenstifthülsen abfüllen und aushärten lassen.

Lippenpflege ©Silja Parke – Wilde Möhre

Der Lip-Balm pflegt gerade im Winter trockene, spröde kälte- und heizungsluftgeplagte Lippen und macht sie wieder ganz zart und das ohne, wie bei manchen Handelsprodukten, die Lippen gleich wieder auszutrocknen.



Weitere Ideen für Weihnachten in Salzburg

Ich hoffe, der kleine Ausflug in die Welt der Gewürze und meine Rezeptideen für euch, haben euch gefallen. Schaut doch gerne auch einmal in meinen vergangene Weihnachtsbeiträgen im Puch-Magazin vorbei. Dort findet ihr allerlei Informationen, Rezepte und Ideen zum Räuchern – denn die Raunächte stehen ja nun auch wieder bevor – sowie weitere Geschenkideen für eure Lieben!

Ich wünsche euch noch einen besinnlichen Advent und ein schönes und friedliches Weihnachtsfest.

Herzlichst eure Silja



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